ich bin luegen gestraft worden. der letzte tag in dehli war nochmal sehr schoen. nicht ganz so heiss und mit aufgeschlossenen indern auf dem gewuerzmarkt von old delhi.  ich bin noch recht viel rumgekommen und habe auch noch etwas von den ‚modernen‘ seiten von dehli gesehen. auf einmal sind da weitlaeufige und saubere strassen, teure autos, villen und eine ultramoderne ubahn. und nur ein paar meter weiter bin ich wieder zurueck in einem entwicklungsland. das sind ganz schoen heftige gegensaetze. aber dieses vielfaeltige nebeneinander ist wohl auch das besondere an indien.

naja. jetzt gehts auf jeden fall zurueck. ich grinse und freue mich; nicht so sehr auf das ‚moderne‘ und ‚entwickelte‘, sondern vielmehr auf mein zuhause.

…und nochmal indien

Juni 7, 2011

ich hatte respekt und damit aucht recht. meine letzte woche ist nochmal ziemlich anstrengend. es ist unglaublich heiss. 40 grad und mehr am tag und nachts nicht weniger als 30. drei mal am tag kalt duschen und trotzdem klebt der ganze koerper. dazu staub, zum schneiden stickig-stinkende luft und mal wieder unglaublich viele menschen. roh und aggressiv wirkt diese laermende menschenmasse auf mich. ruecksichtslos und autoritaer. der staerkere- schnellere- lautere draengt sich vorbei, schubst dich, steigt dir auf die fuesse und wenn du nicht wegspringst, wirst du angefahren. wenig laechelnde gesichter. eher verbissen versucht da jeder SEINEN weg zu finden. ich neige zum verallgemeinern aber das ist vielleicht auch menschlich. jedenfalls merke ich jetzt, dass mir die nepalesen mehr liegen. sie bleiben mir als sehr herzlich in erinnerung; als gutmuetig gelassen. manchmal erlebe ich das auch bei den indern; aber das ist wie, als waere es hinter einer dicken mauer versteckt. vielleicht schuetzt die, um in diesen verhaeltnissen ueberleben zu koennen. ich merke jedenfalls, dass ich da draussen auch roh geworden bin. entschieden – fast aggressiv – wehre ich mich gegen alle, die mich irgendwie anreden, antatschen und festhalten, weil sie in mir ihr geschaeft des tages sehen. und ohne scheuklappen gehe ich nicht ausser haus: die armut zwischen den haeusern, auf der strasse und ganz besonders im dreck koennte ich sonst nicht aushalten. eindruecklich ist das ganze und ich bin gespannt, wie ich darueber im nachhinein denke; sehr wahrscheinlich werde ich dann aber vieles von hier vermissen.

um nicht zu lange in diesem dehli festzusitzen, habe ich von nepal aus noch einen abstecher nach rishikesh gemacht. zwei tage und zwei nachte war ich  im bus gesessen und dabei von freude bis horror alles erlebt. entkraeftet habe ich dann dort nichts anderes gemacht, als mich fuer die fahrt nach dehli zu erholen. 200km im zug und 8 stunden neben 5 lieben kindern, die genau 7,5 stunden energie hatten, mir die letzten, aber wirklich-allerletzten nerven zu rauben. aber auch das geht irgendwie vorbei und ich bin froh, diesen abstecher noch gemacht zu haben.

jetzt habe ich noch einen tag vor mir. recht entspannt schaue ich dem abflug entgegen. ich bin nicht wehmuetig und die frage, was die ganze reise mir jetzt gebracht haben koennte, stelle ich mir nicht. das wird von alleine kommen und ich freue mich auf meine erinnerungen.